Hochtourenwoche Mont-Blanc-Gruppe und Wallis

Mont Blanc du Tacul (4248 m)
Tour:
Hochtourenwoche Mont-Blanc-Gruppe und Wallis
Region / Gebiet:
Mont-Blanc-Gruppe (Frankreich)

Walliser Alpen / Monte-Rosa-Gruppe (Schweiz)

Termin:
02.07. - 08.07.2006
Höhenmeter:
ca. 4900 HM↑, 7030 HM↓
Charakter:
Anstrengung:
Mittelschwere Hochtourenwoche
Ausrüstung:
  • steigeisenfeste Bergschuhe
  • Funktionsbekleidung
  • Hüttenschlafsack
  • Hochtourenausrüstung inkl. Klettergurt, Karabiner, evtl. Eisschraube 
  • Kopfbedeckung, Sonnen- oder Gletscherbrille (100% UV-Filter)
  • Fleecejacke (mit Windstopper!)
  • Tages-Rucksack (ca. 35 - 40 Liter)
  • Sonnenschutzmittel
Gefahren:
  • Höhenkrankheit (AMS = Acute mountain sickness) bei unzureichender Akklimatisation,
  • Erfrierungen bei unzureichender Ausrüstung
  • Gletscherspalten
  • Eis- und Steinschlaggefahr
Tipp:
-

Nach oben 1. Tag - 02.07.2006 Anfahrt und Aufstieg zum Rifugio d′Argentière

ArgentièreStart am Sonntag morgen gegen 6:00 Uhr mit meinem Kollegen Heiko. Nach dem Einladen von Andreas in München geht es auf der A96 zum Bodensee. Nun auf der Autobahn durch die Schweiz über Zürich und Bern nach Martigny. Von dort dann über den Col de la Forclaz zur Seibahn auf den Lognan in Argentière, kurz vor Chamonix. Les Droites

Nach dem Zusammenstellen der für die nächsten eineinhalb Tage benötigten Ausrüstung fahren wir die erste Seilbahnsektion bis in 1980 m Höhe herauf. Nach etwa 30 Minuten ansteigender Hangquerung stehen wir an auf der Seitenmoräne des beeindruckenden Glacier d′Argentière. Für die nächsten 2 Stunden folgen wir dem Gletscher auf seiner linken Randmoräne oder der Eisfläche aufwärts. Einsame Fähnchen auf der Eisfläche markieren die empfohlene Wegführung. Wenige, zumeist schmale Spalten können leicht übersprungen werden. An der Einmündung des von der Aiguille Verte herabkommenden Glacier des Rognons wird sich angeseilt und der Glacier d′Argentière zur orografisch rechten Seite gequert. Beeindruckend ist der Blick auf den Talkessel mit dem Mont Dolent (3823 m) im Hintergrund. Auf der linken Randmoräne geht es nochmals steil empor, dann ist das Refuge d′Argentière (2771 m) am Ende des langen Anreisetages erreicht. (880 HM↑, 80 HM↓)

 

Nach oben 2. Tag - 03.07.2006 Aiguille d′ Argentière (3900 m)

Aufstiegscoloir Der erste Tourentag: Eine Akklimatisationstour auf die Aig. d′ Argentière (3900 m). Nach einem kurzen Frühstück geht es um 4:00 Uhr los. Mit kleinem Gepäck zuerst etwa 30 Minuten im Schein der Stirnlampen über schmale Moränenpfade in dauerndem Auf und Ab bis zur Zunge des Glacier du Milieu. Nach dem Anlegen  der Steigeisen und dem Anseilen beginnt der eigentliche Aufstieg. In groβen Bögen die Spaltenzonen umgehend wird auf dem sich langsam aufsteilendem Gletscher auf gutem Firn Höhe gewonnen. Auf der mittlerweile etwa 42° - 45° steilen Gletscherfläche wird in etwa 3600 m üNN die Schlüsselstelle des Aufstiegs erreicht. Eine Steilstufe kann entweder über einen brüchigen Felsriegel oder durch ein etwa 3 m breites mit Wassereis bedecktes Eiscouloir überwunden werden. Wir steigen vorsichtig über den Felsriegel und erreichen die weiterhin etwa 45° steilen Eisflächen der Ausstiegsseillängen. Weiterhin auf den Frontalzacken der Steigeisen steigend und aufgrund der ungewohnten Höhe heftig atmend steigen wir 4 Stunden nach Aufbruch aus dem schattigen Gletschertal auf die in gleiβendem Sonnenlicht liegende Firnschneide zwischen den beiden Am Gipfel Gipfeln der Aig. d′ Argentière. Auf ein paar Steinen rastend geniessen wir im recht starken und kühlen Morgenwind die freie Aussicht auf die Gipfel der Westalpen, im Süden über den Felsmassen der Droites (3944 m) gekrönt vom Mont Blanc (4805 m).

Nach etwa 15 Minuten beginnen wir den Abstieg. Bis zur Felsbastion am engen Eiscouloir steigen wir zügig ab. Dann der Stau. In der Eisrinne steckt eine aufsteigende britische Seilschaft und kommt nicht weiter. Um sie nicht durch herabfallende Steine zu gefährden, können wir auch nicht über den Felsriegel absteigen. Nach weiteren 20 Minuten beschliessen die Briten den Rückzug und steigen aus der Eisrinne ab. Nachdem sie die Gefahrenzone verlassen haben steigen wir ebenfalls schnell das Couloir herab. Auf dem danach langsam flacher werdenden Gletscher steigen wir dann entlang der Aufstiegsspuren weiter ab. Nach Umgehung der Spaltenzonen erreichen wir die Endmoräne und gehen den schmalen Wanderroute Steinpfad zum Refuge d′Argentière zurück, das wir gegen 12:00 Uhr erreichen.

Nach einer Mittagsrast beginnen wir unseren Weg talauswärts. Über den Glacier d′Argentière geht es entlang dea Anmarschweges zurück. Bei immer stärker werdender, tief hängender Bewölkung schlagen wir ein zügiges Tempo ein, müssen aber die letzten 20 Minuten zur Seilbahnstation durch ein Sommergewitter gehen.

Nach der Talfahrt suchen wir uns in Argentière eine Unterkunft in einem preiswerten Hostel. Danach geht es zum Einkauf und Abendessen nach Chamonix. Nach der Erkundung der Seilbahnfahrpläne für den nächsten Morgen zur Aiguille du Midi geniessen wir den Rest des Abends bei einer Dusche und dem Blick auf dem im Abendrot leuchtenden Mont Blanc. (1130 HM↑, 1940 HM↓)

Gipfelvideo:

Nach oben 3. Tag - 04.07.2006 Mont Blanc du Tacul (4248 m)

Mont Blanc Schon früh treffen an der Seilbahn zur Aiguille du Midi ein. Mit einem kurzen Stop an der Zwischenstation auf dem Plan de l´Aiguille sind wir schon um 08:30 Uhr auf der Aiguille du Midi (3842 m), der höchsten Seilbahnstation in den Alpen. Zügig gehen wir durch den Tunnel zur Nordostseite des Gipfels, wo sich an einer kleinen, eingezäunten Terrasse die Bergsteiger von den übrigen Touristen trennen. Auf der geländerumzäunten Eisfläche wird sich schnell angeseilt und die Steigeisen angelegt. Nach dem Durchschreiten des kleinen Tores geht es sofort auf einer schönen Firnschneide steil nach Nordosten den Grat hinab. Als der Grat flacher wird, biegen wir rechts (Südwesten) ab und queren unter den Felsabstürzen der Aiguille du Midi entlang in Richtung Refuge des Cosmiques, das auf einem kleinen Eisgipfel vor der beeindruckenden Nordwestflanke des Mont Blanc du Tacul (4248 m) thront. Nach Zuweisung unserer Lager beschliessen wir den Tag noch sinnvoll zu nutzen: Wir wollen auf den Mont Blanc du Tacul (4248 m). Aiguille du Midi

Mit kleinem Gepäck steigen wir gegen 10:00 Uhr von der Hütte hinab und queren das weite Becken des Col du Midi (3552 m) nach Süden. Dann beginnt der Aufstieg über die Nordwestflanke, den Normalanstieg, auf diesen Berg. In  diesem Jahr herrschen gute Verhältnisse, noch im Mai war die Flanke komplett mit Tourenskiern bis zum Gipfel zu begehen.

Langsam geht es in groβen Serpentinen hinauf, eine frische Lawinenspur wird zur einfachen Überwindung des Bergschrundes genutzt. Es herrscht kein Wind und die Sonne brennt in die Flanke. Nach zwei Stunden erreichen wir auf 4050 m Höhe die Kammlinie. Deutlich ist der Weiterweg über den Mont Maudit Mont Maudit (4465 m) zum Mont Blanc zu sehen. Ein verlockendes aber noch weit entferntes Ziel. Für heute biegen wir nach Osten ab und steigen langsam über den breiten Höhenrücken in sanfter Steigung Richtung Gipfel des Mont Blanc du Tacul. Der Gipfel selbst ist eine etwa 20 m hohe Felsspitze, die gut erklimmbar ist (2. Schwierigkeitsgrat). 2,5 Stunden nach unserem Aufbruch sind wir am Gipfelkreuz und geniessen die Aussicht auf den zentralen Teil des Mont Blanc-Massifs.

Nach der Gipfelrast beginnen wir den Abstieg. Es ist Mittag und die Sonne brennt extrem stark. In den Alpen habe ich noch nie in dieser Höhe eine solche Hitze gespürt. Trotz laufender Flüssigkeitszufuhr spüre ich die Dehydrierung. Langsam und vorsichtig steigen wir die Flanke des Mont Blanc du Tacul hinab, auch weil im jetzt weicher werdenden Firn die Gefahr von Spaltenstürzen steigt. Wir sind froh, das ohne besondere Vorkomnisse die flache Gletscherfläche am Col du Midi erreichen. Etwa 30 Minuten später erreichen wir nach dem abschlieβenden Anstieg auf den Hüttenhügel das Refuge des Cosmiques. Die Nachmittagsstunden verbringen wir mit Trinken. Literweise lassen wir Wasser, Fruchtsaft und Cola in uns hinein laufen bis wir unseren Flüssigkeitsbedarf Abstieg am Mont Blanc de Tacul ausgeglichen haben.

Ursprünglich wollten wir am Freitag den Mont Blanc angehen. Nach Einholen der Wettervorhersage ist von stark steigender Gewitterneigung die Rede. Die weiteren Touren in  diesem Gebiet sind damit fraglich. Ein Versuch am Mont Blanc müβte am nächsten Tag durchgeführt werden. Nach der heutigen Hitzetappe und eingehender Überlegung der verbleibenden Möglichkeiten - auch angesichts der fraglichen Wetterbedingungen am Mont Blanc - fassten wir folgenden Entschluβ: Abstieg am nächsten Morgen nach Chamonix und Fahrt in das Wallis. Dort wollen wir den verbleibenden Teil der Woche noch ein paar schöne Touren unternehmen.

Den Rest des Nachmittags und Abends genossen wir im gemütlichen aber auch recht teuren Refuge des Cosmiques.

(950 HM↑, 1000 HM↓)

Nach oben 4. Tag - 05.07.2006 Fahrt ins Wallis und Aufstieg zur Almageller Hütte (2938 m)

Aiguille du Midi Ein gemütlicher Morgen: Nach dem Frühstück auf der Refuge des Cosmiques packen wir unsere Ausrüstung zusammen und gehen in Richtung zur Aiguille du Midi. Gleichmäβig steigen wir die 280 Höhenmeter bis zum Bereich der Aussichtsplattform empor, wo wir unsere Steigeisen ablegen. Einige Minuten geniessen wir die Ausblicke von der Aiguille du Midi auf die umliegende Bergwelt. Alle 10 Minuten "spuckt" die Seilbahnkabine 60 Touristen auf diesen Gipfel, einige haben sofort nach ihrer Ankunft unter Symptomen von AMS (AMS = Acute Mountain Sickness) und verlassen bald wieder diesen Gipfel. Wir fahren in der leeren Talkabine nach unten.

Nach einigen Einkäufen in Chamonix fahren wir ins Wallis. Über Martigny und Visp fahren wir nach Saas-Almagell, das wir nach etwa 2,5 Stunden erreichen. Rochefortgrat

Der Weg zur Almageller-Hütte ist mir noch von der Weissmies-Tour 2004 mit dem DAV - Sektion Bad Aibling bekannt.Zuerst in steilen Serpentinen geht es am bewaldeten Berghang über Saas-Almagell empor, bevor der flache Talgrund des Almagellertals betreten wird. Nach einer kurzen Pause an der Allmagelleralp (2194 m) wird der letzte Anstieg in Richtung Wysstal bei mittlerweile böigem Wind und tief hängenden Gewitterwolken in Angriff genommen. In immer schnelleren Tempo hasten wir aufwärts, um gerade noch vor dem Losbrechen des Gewitters die Allmageller-Hütte (2895 m) zu erreichen. Der Abend endet auf dieser äuβerst angenehmen Hütte mit einem guten Essen und dem WM - Halbfinale Frankreich - Portugal  (1420 HM↑, 120 HM↓)

Nach oben 5. Tag - 06.07.2006 Weissmies (4023 m)

Mischabelgruppe Heute will ich im zweiten Anlauf auf den Weissmies! Nach dem üblichen Morgenbeginn starten wir im Schein unserer Stirnlampen um 05:00 Uhr in Richtung Zwischenbergpaβ. In gleichmäβigem Aufstieg überholen wir eine vor uns gestartete Gruppe britischer Bergsteiger. Nach dem felsigen Gletscherschliffgebiet geht es dann etwas unbequem und schotterig an den letzten Anstieg zum Zwischenbergpaβ (3268 m), den wir in der Morgendämmerung erreichen.

Nun geht es über grobes Blockwerk - wie vor zwei Jahren - Gipfelgrat zuerst zur östlich des Südgrates liegenden Firnflanke. Nach dem Anlegen der Steigeisen und dem Anseilen steigen wir in groβen Serpentinen die Firnflanke hoch. In etwa 3500 m Höhe wechseln wir auf den Südgrat und beginnen die Blockkletterei im rotbraunen Gneis. In gleichmäβigem Tempo geht es meist leicht - einzelne Stellen im II. Grat - den wunderschönen Grat hinauf. Am oberen Ende steiler werdend wird der südliche Vorgipfel (3960 m) des Weissmies erreicht (Umkehrpunkt 2004). Der von hier sichtbare Verbindungsgrat zum Hauptgipfel ist heute eine gut gangbare Firnschneide, welche uns in wenigen Minuten auf den Hauptgipfel - aber auch in die mittlerweile tiefer hängenden Wolken - leitet.

Weissmies-Gipfel Ohne Aussicht bleiben wir nur wenige Minuten im kalten Wind stehen und beginnen den Abstieg über die Normalroute (Triftgrat). Vorsichtig gehen wir den Triftgrat etwa 20 Minuten herunter (Achtung: Wächten auf der Südseite!) bevor wir uns zu einer verspäteten Gipfelrast an eine windgeschützte Stelle setzen.

In etwa 3850 m folgen wir dem steiler werdenden Grat nach Nordwesten. Beim Beginn einer Spaltenzone wird weiter abwärts gehend nach Nordosten eingeschwenkt und ein Übergang über den Bergschrund gefunden. Das nun flacher werdende Becken des Triftgletschers wird gequert und auf der orografisch rechten Seite dem Gletscher bis zu einer deutlich sichtbaren Ausfahrt (Skipiste) gefolgt. Von hier sind es nur wenige Minuten bis zur Seilbahnstation und der modernen Hohsaashütte, wo wir unsere komfortablen Lager 7 Stunden nach dem Abmarsch von der Almageller Hütte beziehen. (1150 HM↑, 900 HM↓)

Nach oben 6. Tag - 07.07.2006 Lagginhorn (4010 m) - Britanniahütte (3030 m)

Lagginhorn Von der Hohsaashütte geht es zuerst etwa 150 Höhenmeter den Weg Richtung Weissmieshütte abwärts. Nach der Querung eines Gletscherbaches legen wir zuerst ein Depot mit überzähligem Material an. Dann beginnen wir den Aufstieg:

Nach der Querung der schuttrigen Endmoräne wird der ausgeaperte Rest des Lagginhorn-Gletschers betreten. Langsam steiler werdend geht es bis in den linken oberen Schneezipfel. Von hier beginnt auf deutlich sichtbaren Pfad- und Steigspuren der Anstieg über den Westgrat zum Gipfel. Mittlerweile ist das Wetter schlechter geworden und wir sind wohl die einzigen, die heute zum Gipfel wollen. Aufkommender Wind drückt die Wolken herunter, es wird deutlich kälter. Es beginnt leichter Regen, der in etwa 3800 m in leichtes Schneegraupeln übergeht. Andreas motiviert uns zu einer letzten Anstrengung. Möglichst schnell gehen wir den letzten Lagginhorn Gipfel Aufschwung an, der in ein steiles Firnfeld übergeht und schlieβlich in einer schmalen Gratschneide am schneeüberkrusteten Gipfelkreuz endet.

Im kalten Wind bleiben wir nur wenige Minuten sitzen. Einige Fotos, dann beginnt der Abstieg entlang der Aufstiegsroute. In der schlechten Sicht wird die Orientierung schwieriger. Eine steilere Felspassage abseilend finden wir schlieβlich nach dem Abstieg auf teilweise rutschigen Steintrümmern die am oberen Gletscherrand zurückgelassenen Teleskopstöcke. Auf der weichen Firnfläche geht es schnell wieder abwärts zu unserem Materialdepot an der Endmoräne.

Wir gehen abwärts zur Weissmieshütte (2726 m). Mit der Seilbahn schweben wir nach Saas-Grund hinab. Dann wird es ein wenig hektisch: Um die letzte Seilbahn von Saas-Fee zur Station Felskinn noch zu erreichen brauchen wir ein Taxi. Nach einigen Minuten können wir unser Gepäck verladen und werden in das Zentrum von Sass Fee verfrachtet. Noch einige Meter zur Seilbahn und wir sitzen kurz darauf in der Seilbahnkabine Richtung Allalinhorn. Station Felskinn: Am Ende der zweiten Seilbahnsektion schultern wir wieder unsere Rucksäcke. Eingehüllt in dichte Wolken eilen wir auf dem breit in den Berghang gefrästen Weg Richtung Britanniahütte (3030 m), die wir schlieβlich 30 Minuten später erreichen.

(1200 HM↑, 1350 HM↓).

Nach oben 7. Tag - 08.07.2006 Allalinhorn (4027 m) über den Hohlaubgrat - Heimfahrt

Hohlaubgrat Der letzte Morgen:

Obwohl ich schon einmal auf dem Allalinhorn  stand, bin ich sehr gespannt. Der berühmte Hohlaubgrat ist das Ziel des letzten Tages unserer Tourenwoche. Nach dem Frühstück laufen wir etwa 20 Minuten im Schein der Stirnlampen über Aufstieg am Hohlaubgrat schmale Moränensteige nach Südwesten Richtung Hohlaubgletscher. Zuerst über den flachen Teil des Gletschers gehen wir am Seil in groβen Serpentinen - kleinere Spaltenzonen umgehend - die steileren Teile des Gletschers an. Nach einem Aufschwung erreichen wir den Grat. Es geht jetzt über den recht breiten Firnrücken beständig aufwärts. Eine kurze Rast bei 3700 m.  Weiter über den nun schmal und steiler werdenden Grat. Mit Blick zur Weissmiesgruppe beieindruckenden Ausblicken auf Rimpfischhorn und Strahlhorn nähern wir uns dem letzten Aufschwung. Eine felsige Steilstufe (2. Schwierigkeitsgrat) ist das letzte Hindernis vor dem Gipfel. Von unserem Guide gesichert steigen wir die etwa 15m empor. Ein kurzes, relativ flaches Gratstück und wir sind am Gipfelkreuz. Grataufschwung

Etwa 30 Minuten sitzen wir inmitten der Walliser Bergwelt, dann beginnen wir den Abstieg über den Allalin Normalweg. Nach dem Überwinden einiger kleiner, im Schnee verdeckter Spalten, erreichen wir die Spur in der Firnflanke und folgen ihr Richtung Mittelallalin. Nochmals Konzentration: Schlieβlich wollen wir kurz vor der Station nicht beim queren der Pisten von Ski- oder Snowboardfahrern über den Haufen gefahren werden. Beim Erreichen der Station besteigen wir gleich die U-Bahn. Nach den beiden nachfolgenden Seilbahnsektionen erreichen wir wieder Saas-Fee. Ein Linienbus bringt uns zum Auto nach Sass-Grund.

Die Rückfahrt erfolgt über die Kandersteg - Eisenbahnverladung und durch die Schweiz. Am frühen Abend erreichen wir wieder München.

Eine schöne und erfolgreiche Bergwoche ist beendet.

Karten:

Mont Blanc - Gruppe: IGN France, Carte de Randonnée CHAMONIX / Massif du Mont Blanc, 3630 OT, 1:25000, Ausgabe 2002

Wallis: Landeskarte der Schweiz: 284 T, MISCHABEL (Zermatt - Saas Fee) 1:50000, Ausgabe 1999

Weitere Informationen für Bergtouren im Mont Blanc - Gebiet und Wallis:

Michael Waeber: Walliser Alpen, Gebietsführer für Wanderer, Bergsteiger und Kletterer, Bergverlag Rudolf Rother, München, ISBN 3-7633-2408-9

Richard Goedeke: 4000er - Die Normalwege, Tourenführer, Verlag J. Berg, München, ISBN 3-7634-1007-4

Kommerzielle Anbieter für Hochtourenwochen in den Westalpen:

Siehe Links

Kosten:

Die Kosten einer organisierten Tourenwoche über die im Link benannten Anbieter sind mit etwa 900 € (2006) für den Bergführer anzusetzen. Hinzu kommen die variablen Kosten für Übernachtung und Verpflegung auf den Hütten (etwa 40 - 50 € pro Tag) sowie die Nutzung der Seilbahnen (bis zu 100 € in einer Woche).

Letzte Aktualisierung am 11.01.2023 18:15:41 Uhr