Zum höchsten Berg der Welt: Khumbu-Trek

Hundert göttliche Zeitalter reichen nicht aus, um alle Wunder des Himalaya zu beschreiben
(Sanskrit - Sprichwort)

Gyachung Kang (7922 m)
Tour:
Khumbu - Trekking
Region / Gebiet:
Nepal (Asien)
Termin:
07.11. - 29.11.2002
Ausgangshöhe:
2600 m
Erreichte Höhe:
5643 m
Höhenmeter:
ca. 14.000 m in Auf- und Abstieg
GPS-Koordinaten:
Breite: -
Länge: -
Charakter:
Zu den 8000ern im Khumbugebiet
Dauer:
18 Tage (reine Trekkingtour)
Anstrengung:
Mittelschweres Trekking mit Übernachtungen in Lodges
Ausrüstung:
  • gute, nicht zu leichte Trekkingschuhe
  • Teleskopstöcke (sehr empfehlenswert)
  • Stirnlampe für nächtliche Gipfelanstiege
  • Funktionsbekleidung
  • Daunenschlafsack (ca. -15° - -20°C Komforttemperatur)
  • Hochtourenausrüstung inkl. Handschuhe und Mütze (Steigeisen und Kletterausrüstung nicht erforderlich)
  • Kopfbedeckung, Sonnen- oder Gletscherbrille (100% UV-Filter)
  • Fleecejacke (mit Windstopper!)
  • Tages-Rucksack (ca. 35 - 40 Liter)
  • Sonnenschutzmittel
Gefahren:
  • Höhenkrankheit (AMS = Acute mountain sickness)
  • Erfrierungen bei unzureichender Ausrüstung

Nach oben 1./2. Tag – 07./08.11.2002

Maju Dega Tempel Gurus Am Flughafen München treffe ich Edmund, Max und die zwei Rudi´s von der Kilimanjaro Tour. Nach einem letzten bayrischen Hefeweizen im „Airbräu“ konnte unsere Tour beginnen.

Mit CONDOR starteten wir in die Nacht. Nach einem Tankstop in Dubai erblickten wir als die Sonne aufging erstmals die riesige Bergkette des Himalaya über dem nördlichen indischen Subkontinent. Über fast drei Stunden flogen wir am Südrand der Bergkette entlang, bevor wir auf dem Flughafen von Kathmandu landeten.

Nach der Einreiseprozedur Svayambhunat-Tempel wurden wir von unserer Trecking-Agentur mit Blumengirlanden begrüßt und in einem Kleinbus durch das Verkehrschaos der Hauptstadt zu unserem Hotel gebracht. In einem kurzen Meeting wurde uns unser Trekking-Guide Pukar sowie der Ablauf des nächsten Tages mit dem Flug in die Khumbu-Region abgesprochen. Danach hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung.

Wir durchquerten zu Fuß das Gassengewirr der Altstadt mit unzähligen – teils aufdringlichen – fliegenden Händlern und besuchten die Tempelanlagen des Durbar Square. Nach einem abschließenden Besuch des Syayambhunath-Tempels auf dem „Affenhügel“ über der Stadt ging es ins Hotel zurück.

Nach oben 3. Tag – 09.11.2002

Nach einem frühen Frühstück wurden wir mit dem bekannten Kleinbus zum nationalen Teil des Flughafen Kathmandu gefahren. Unser Guide und sein Assistent führten uns an den starken Sicherheitskontrollen vorbei und schafften in dem Chaos von Trekkern, Soldaten und Flughafenpersonal tatsächlich ein Wunder: Wir saßen tatsächlich in der ersten Maschine der „Shangri-La Air“ Richtung Lukla.

Lukla-Airport Im Flieger treffe ich gleich noch einen Bergfreund vom DAV Bad Aibling – die Welt ist ja so klein. Wir sollten uns in den nächsten Wochen alle 2-3 Tage über den Weg laufen.

Nach 35 Minuten überfliegen wir einen kleinen Paß und sinken steil in das anschließende Tal zur abenteuerlichen Landung auf das Flugfeld von Lukla herab. Der mittlerweile mit einer Teerpiste „entschärfte“ Flugplatz ist das Einfallstor in die Khumbu-Region.

Während wir in einer Lodge Tee trinken, werden unsere Lasten auf die Manisteine bereit stehenden 3 Träger verteilt. Kurz danach begannen wir unsere Trekking-Tour Richtung Mount Everest.

Immer entlang der „Hauptstraße“ des Dudh Kosi – Tales durchwandern wir die Agrarlandschaften dieser Gegend. Nach vielen im Uhrzeigersinn umwanderten Mani-Steinen und Gebetsmühlen erreichen wir nach gemütlicher vierstündiger Wanderung unsere Lodge in Phakding (2650m). Überraschenderweise

 erwarten uns hier kleine, ungeheizte aber ansonsten gemütliche 2 Bett-Kammern.

Ohne Gepäck gehen wir zur besseren Akklimatisation noch ein kurzes Stück weiter und testen erstmalig die charakteristischen Seilbrücken über den Dudh Kosi. Eigentlich ganz einfach, wenn nicht gerade eine Yak-Karawane entgegen kommt.

Nach oben 4. Tag – 10.11.2002

Namche Bazar Weiter zwischen Träger- und Trekkergruppen erreichen wir nach etwa 3 Stunden im Bereich der Ortschaft Monjo den Eingang des „Sagarmatha National Park“. Danach wird es erstmals etwas anstrengender. Direkt nach der bekannten Hillary-Bridge – einer etwa 40 Meter über dem Wasser schaukelnden Seilbrücke – geht es 600 Höhenmeter steil bergan nach Namche Bazar (3440 m), dem Hauptort der Khumbu Region. Nach der Anmeldung beim Militärposten beziehen wir unsere Lodge. Zur besseren Akklimatisierung bleiben wir die nächsten 2 Nächte hier.

Den Nachmittag verbringen wir mit einem Bummel über den Tibeter-Markt sowie dem Besuch in der "German Bakery" mit seinem bekannten Apfelstrudel. Dies ist ein interessanter Treffpunkt: Neuankömmlinge und Heimkehrer tauschen Informationen und Tipps aus. Insbesondere als Individualreisender Trekker bekommt man hier die besten und neuesten Informationen über Weg- und Schneeverhältnisse in den Hochregionen.

Nach oben 5. Tag – 11.11.2002

Mount Everest

Akklimatisationstag! Nur eine kleine Wanderung zum Everest View Hotel (3850 m). Aber hier sehen wir zum ersten Mal die Giganten. Der Gipfelaufbau des Mount Everest schaut knapp über die Nuptsewand heraus, die an ihrer rechten Flanke zum Lhotse aufsteigt. Im rechten Talschluß dominiert die beeindruckende Ama Dablam.

Danach nochmal ein Bummel durchs "Dorf" Namche Bazar, vor der Tour in die Abgeschiedenheit der Berge können hier noch einmal E-Mails im örtlichen Internet-Cafe nach Hause geschickt werden.

Nach oben 6. Tag – 12.11.2002

Manisteine Es geht nach Khumjung (3780 m). In gemütlicher Wanderung erreichen wir nach etwa 3,5 Stunden dieses Sherpa-Dorf mit der berühmten Schule, die von der Sir Edmund Hillary Stiftung errichtet wurde. Die genaue Bedeutung der in Khumjung unzählig vorhandenen Mani-Steine ist nicht immer restlos geklärt.

Nach oben 7. Tag – 13.11.2002

Schneefall Schneefall und Schneeregen begleiten uns den ganzen Tag. Die Überquerung eines fast 4000 m hohen Höhenrückens findet bei einem ungemütlichen Wind statt. Erst beim nachmittäglichen Anstieg zur Hochalm Dole (4040 m) hören die Niederschläge auf. Es sollte der einzige Schlechtwettertag der ganzen Tour sein.

Nach oben 8. Tag – 14.11.2002

Yaks Hochalm Machhermo Auf dem Weg in das Gokyo-Tal wird erstmals die 4000er Marke überschritten. Der das Talende Cho Oyu beherrschende Cho Oyu (8153 m) zeigt dabei seine beeindruckende Südwand. Von unserem Tagesziel, der Hochalm Machhermo (4410 m), unternehmen wir einen kleinen Akklimatisierungsausflug auf einen Moränenrücken (ca, 4650 m) wo wir in der Nachmittagssonne den Anblick der umliegenden Berge geniessen.

Nach oben 9. Tag – 15.11.2002

Ngozumpa-Gletscher Nach nur 4 Stunden entlang der Randmoräne des Ngozumpa-Gletschers wir die Hochalm Gokyo (4750 m) erreicht. Bei einzelnen Bergkameraden macht sich die Höhe doch deutlich bemerkbar, so daß wir am Nachmittag nur in einer kleinen Gruppe die Randmoräne des größten nepalesischen Gletschers erklimmen. Dies wird mit einem phantastischen Panorama belohnt. Der mächtige Eisstrom sorgt bei Sonnenuntergang für ein rasantes Absinken der Temperaturen.

Nach oben 10. Tag – 16.11.2002

Cho Oyu Nach 2,5 Stunden Aufstieg im Schein der Stirnlampen wird der erste 5000er der Tour erklommen. Um 6:30 Uhr ist der mit Gebetsfahnen bespannte Gipfel des Gokyo Ri (5360 m) erreicht. Der wohl bekannteste Trekkinggipfel des Khumbu-Region beeindruckt mit dem Blick auf 4 8000er: Mount Everest (8850 m), Lhotse (8501 m), Makalu (8475 m) und Cho Oyu (8153 m). 3 x 8000 sowie ungezählte 7000er.

Nach einer Mittagsrast in Gokyo wird auf dem Weg zum Tagesziel Dragnag der Ngozumpa-Gletscher gequert. Über fast 2 Stunden geht es über eine zerklüftete Eis- und Geröllwüste, die durch die Gletscherbewegungen einer andauernden Veränderung unterzogen ist.

Nach oben 11. Tag – 17.11.2002

Sommeralmen Himalaya-Ziegen Leider geht es Max nicht gut. Zwar nicht Höhenkrank bekommt er aufgrund eines Infektes der Atemwege nicht mehr richtig Luft. Statt des geplanten Überganges über den Cho La (5420 m) ins Khumbu-Tal des Mount Everest steigen wir sicherheitshalber auf der linken Talseite bis nach Phortse (3840 m) ab. Dabei verlieren wir auch den Cho Oyu aus dem Blick, dessen Anblick unsere Tour in den vergangenen vier Tagen beherrscht hat.

Nach oben 12. Tag – 18.11.2002

Abtransport Leider hat sich der Zustand von Max weiter verschlechtert. Unser Guide Pukar läuft zum Kloster Tengpoche um mittels Satellitentelefon einen Hubschrauber zu ordern. Dieser erscheint nach etwa 4 Stunden und bringt unseren Kameraden zur Ärztlichen Behandlung in die Hauptstadt. Es stellt sich heraus, das dies absolut die richtige Entscheidung war. Lamas

Am Nachmittag wandern wir noch einen ausgesetzten Bergpfad entlang und erreichen die Ortschaft Pangpoche (3985 m). Im dortigen 800 Jahre alten Kloster, dem ältesten des Khumbu-Gebietes, konnten wir an einer nur zweimal im Jahr stattfindenden Versammlung aller Lamas der umliegenden Dörfer beiwohnen.

Nach oben 13. Tag – 19.11.2002

Die Nuptse-Mauer Heute starten wir recht früh um einen gestern "verlorenen" halben Tag aufzuholen. Über Stunden wandern wir der Nuptse-Mauer entgegen, die nur knapp von Mount Everest und Lhotse überragt wird. An einem Gedenkstein für eine verunglückte norwegische Expedition biegt der Weg bei der Ortschaft Pheriche (4170 m) in das Khumbu-Tal ein.

An den alten Moränenrücken des Khumbu-Gletschers steigen wir weiter auf, während die wenigen Wolken im Haupttal unter uns zurück bleiben.

Am Nachmittag erreichen wir die kleinen Lodges von Lobuche (4930 m) wo es nach Sonnenuntergang sofort sehr kühl wird.

Nach oben 14. Tag – 20.11.2002

Pumori Wieder ein schöner Morgen: Sonnig, aber die klare kalte Luft raubt uns beim Start fast den Atem. Obwohl es in der harten Sonneneinstrahlung angenehm warm wird, die Luft selbst wärmt sich hier oben kaum noch richtig auf. Über die Moränenwildnis des Khumbu-Gletschers hinweg erreichen wir gegen Mittag die Sandfläche Gorak Shep (5160 m) wo die höchste Übernachtung unser Tour vor uns liegt. Der vom bildschönen Mount Everest Panorama Pumori (7145 m) dominierte Talkessel endet am berühmten Khumbu-Eisfall, dem Tor zum Mount Everest.

Gegen Nachmittag wird der höchste Punkt unseres Trekkings erreicht:

Der Kalar-Pattar (5643 m) ist "der" Aussichtspunkt zum Mount Everest, dessen sturmumtoster Gipfel nur noch etwa 6 Kilometer entfernt ist. Lange betrachten wir dieses Panorama, ehe uns die abendliche Kälte wieder nach Gorak Shep hinunter treibt.

Nach oben 15. Tag – 21.11.2002

Khumbu-Eisfall Entlang des Khumbu-Gletschers zum Everest Base-Camp. Vielleicht haben wir am Tag zuvor zu wenig getrunken, denn alle sind nach den 3 Stunden Auf und Ab am Gletscher froh als wir müde Nuptse den Ort des Basislagers (5350 m) erreichen. Die Bergsaison endete 2 Monate zuvor und nur kleine Steinovale und vereinzelte Zeltheringe erinnerten an das hier stehende Zeltlager. Von hier aus lassen sich die riesigen Dimensionen des berühmten Khumbu-Eisfalls erfassen, der auf etwa 500 m Breite mit 1 Meter Fließgeschwindigkeit pro Tag aus dem Western Cwm herabfließt.

Nachmittags ging es dann bis Lobuche (4950 m) zurück.

Nach oben 16. Tag – 22.11.2002

Makalu Heute ist der letzte große Aufstieg der der Tour zu bewältigen:

Nach der Querung des Khumbu-Gletschers sind 700 Höhenmeter zur Passhöhe des selten überschrittenen Kongma-La (5535 m) zu bewältigen. Aufgrund der mittlerweile sehr guten Akklimatisation wird dies von allen Teilnehmern in etwa 2,5 Stunden bewältigt. Trotzdem sind wir immer noch erstaunt über die Leistungsfähigkeit unserer Träger, die diese Leistung mit bis zu 35 Kg Gepäck absolvieren.

Unter uns ein kleiner zugefrorener See, öffnet sich der Blick weit auf die Südabstürze des Lhotse sowie der Eisflanken von Makalu (8475 m) und Baruntse (7220 m).

Nach einer ausgiebigen Rast geniessen wir den Abstieg ins Tal, der zum Schluss über weite Wiesenhänge zur Ortschaft Dingpoche  (4340 m) führt.

Nach oben 17. Tag – 23.11.2002

Chorte Kloster Tengpoche

Eine kurzweilige Talwanderung: Unter der heiligen Ama Dablam (6856 m) steigen wir gegen Mittag zum weltberühmten Kloster Tengpoche empor. Das nach einem Brand in den 90er Jahren vollständig wieder aufgebaute UNESCO-Weltkulturerbe stellt den religiösen Mittelpunkt der Khumbu-Region dar. Leider darf aus "Lizenzgründen" im Inneren nicht fotografiert werden.

Atemberaubend ist auch das Panorama des hier gelegenen "schönsten" Zeltplatzes der Welt.

Nach oben 18. Tag – 24.11.2002

Gebetsmühle Durch die Rhododendronwälder hinab zum Dudh Kosi mit seinen wasserbetriebenen Drahtseilbrücke Gebetsmühlen. Nachdem der Fluß auf einer schwankenden Drahtseilbrücke gequert wurde, begann der Anstieg nach Namche Bazar. Immer wieder schweift der Blick zurück zu den Bergriesen, die nun langsam im Talhintergrund zurückbleiben.

Dann ist am Nachmittag wieder Namche Bazar erreicht. Unsere Runde schließt sich hier. Bei dem üblichen Stadtbummel mit Besuch der "German Bakery" werden wir "Alte Hasen" von Neuankömmlingen über unsere Eindrücke auf der Tour befragt.

Nach oben 19. Tag – 25.11.2002

Steil geht der Weg wieder ins Haupttal hinunter. Wir kennen den Weg vom Anmarsch. Zwar sehen wir im weiteren Wegverlauf Richtung Lukla immer noch einige 6000er. Doch die Welt der ganz Großen Berge liegt jetzt hinter uns. Am Nachmittag kehren wir wieder in der vom Anmarsch bekannten Lodge in Phakding ein.

Nach oben 20. Tag – 26.11.2002

Chorten Unser letzter Trekkingtag. da wir in jedem Fall erst Morgen nach Kathmandu zurückfliegen, können wir uns Zeit lassen. Gemächlich wandern wir durch die Kulturlandschaft dieses Tales und erreichen am Nachmittag Lukla. Durch seine Stellung als Haupteinfallstor zum Khumbu-Gebiet ist dieses Dorf einem starken Touristenaufkommen mit allen negativen Begleiterscheinungen ausgeliefert. Die in vielen Dörfern noch sichtbare Natürlichkeit der Bevölkerung ist hier bereits einer starken Kommerzialisierung gewichen. Doch auch wir können dies nur zur Kenntnis nehmen, wir sind selbst Teil des Touristenstroms.

Nach oben 21. Tag – 27.11.2002

Rush Hour Nach der letzten Nacht im Khumbu-Gebiet heißt es erst einmal warten. Trotz bestem Wetter kommt kein Flugzeug: Nebel in Kathamndu. Nach zwei Stunden fallen die kleinen Propellermaschinen dann wie ein Bienenschwarm auf dem Flugfeld von Lukla ein. Der Flugplatz platzt aus allen Nähten. Selbst auf der Start- und Landebahn wird Be- und Entladen. Mit einer der ersten Maschinen geht es Richtung Hauptstadt. Noch einmal Handwerker erhaschen wir einen kurzen Blick auf Mount Everest und seine Nachbarn, bevor wir in die Smogglocke Kathmandus eintauchen.

Das Chaos am Flughafen, die Fahrt mit dem Mini-Bus ins Hotel sind einwahrer Schock, nachdem wir zweieinhalb Wochen keinen Benzinmotor und kein Handygebimmel gehört hatten.

Im Hotel gibt es nur ein Ziel: Nach wochenlanger nur eingeschränkter Wasch- und Duschmöglichkeiten wird ausgiebigst die Dusche getestet.

Danach geht es zum Souvenireinkauf in Kathmandu: Seidentücher, Paschminaschals, Klangschalen und Holzschnitzereien stehen auf den Einkaufslisten. Der Abend wir in einem schönen nepalischen Restaurant mit einem einheimischen 5-Gänge Menue beendet.

Nach oben 22. Tag – 28.11.2002

Löwenkopf Taleju-Portal

Kultur ist angesagt: Nach dem grandiosen Naturerlebnis unseres Trekkings wollen wir jetzt auch ein wenig die Kulturdenkmäler Nepals kennen lernen. Mit dem bekannten Kleinbus unserer Trekkingagentur fahren wir zur alten Königstadt Bhaktapur. Die Stadt ist Museum und Wohnort zugleich. Neben bildschön erhaltenen Tempelanlagen im Bereich des Durbar Square sind insbesondere die Handwerkergassen interessante Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Szenen des Stadtlebens zeigen aber auch, das Nepal noch immer ein Entwicklungsland ist. Nachdenklich betrachtet man die hygienischen Lebensverhälnisse der Bevölkerung und die Nyatapola Tempel Arbeitsbedingungen der Waschplatz Handwerker. Erst durch diese Eindrücke lernt man auch unser Leben in Deutschland wieder aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Nach der Rückfahrt in die Hauptstadt geniessen wir unser letztes Abendessen in dem schon vom gestrigen Abend bekannten  "Thamel House Restaurant".

Nach oben 23. Tag – 29.11.2002

Abschied von Nepal: Nach einer letzten Fahrt durch die Rush-Hour von Kathmandu werden wir am Flughafen von den Mitarbeitern unserer Trekking-Agentur verabschiedet.

Mit etwas Verspätung können wir die B757-200 der CONDOR für die 10 Stunden Rückflug besteigen. Den Tankstop in Dubai kann man noch für ein schnelles Schnäppchen im Duty-Free-Shop nutzen.

Um kurz vor Mitternacht sind wir dann am Flughafen München wieder in Deutschland.

Kartenskizze:

Kartenskizze

Siehe auch das Höhenprofil des Khumbu - Trekkings.

Informationen

Name:
Khumbu-Gebiet
Höhe:
ca. 2300 - 8850 m (Mount Everest)
Lage:
Nepal (Asien)
27° 59’ Nord
86° 56’ Ost (Mount Everest)
Erstbesteigung:
Sir Edmund Hillary (NZL) und Tenzing Norgay (NP)
Reisezeiten:
Außerhalb der Regenzeiten im September – Januar und April – Juni (Trekkingzeiten)

Aufstiegsrouten:

Der Mount Everest ist auf verschiedenen Routen zu besteigen. Als "Normalrouten" gelten die „Süd-Col“- Route der Erstbesteiger von Nepal sowie die klassische Nordroute der Tibeter Seite, die von den frühen Britischen Expeditionen in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts eröffnet wurde.

Allgemeines:

Den Mount Everest einmal zu erleben stellt sicher ein Traum vieler Bergsteiger da. Es muss nicht immer gleich der Gipfel selbst sein. Zwar mittlerweile von etwa 1500 Personen bestiegen (weniger als 100 ohne Unterstützung durch künstlichen Sauerstoff) ist die Erfolgsquote der Gipfelaspiranten sehr gering. Etwa 20% bezahlen den Gipfelversuch mit dem Leben.

Auch wenn der höchste Berg der Erde sicherlich nicht der schwierigste aller 8000er ist, bedeutet ein Besteigungsversuch immer auch die Akzeptanz eines großen persönlichen Risikos.

Entdeckung:

Im Rahmen der Großen Trigonometrischen Vermessung Indiens durch die britische Kolonialmacht wurde ein unscheinbarer Gipfel (Peak 15) nach seiner Entdeckung 1847 zwischen November 1849 und Januar 1850 von insgesamt 6 Meßstationen aus teilweise sehr großer Entfernung exakt vermessen. Erst 1856 teilte der damalige Leiter der Vermessungsaktion, Andrew Waugh, dem Präidenten der Royal Geographical Society in London offiziell mit, das "Peak 15" mit 29.002 Fuß - oder 8839 m - der höchste Gipfel der Erde ist. Er wurde schließlich auf Vorschlag Andrew Waugh´s nach seinem Vorgänger George Everest benannt, da kein lokaler Name bekannt war.*

* Jochen Hemmleb: EVEREST Göttinmutter der Erde, AS Verlag, Zürich 2002, ISBN 3-905111-82-9

Tips zur Besteigung:

Es gibt verschiedene Anbieter, bei dem man sich in eine Expedition zum Mount Everest "einkaufen" kann. Die Preise variieren zwischen etwa 25.000 US-$ (Nordroute) und bis ca. 70.000 US-$ für den klassischen Anstieg der Erstbesteiger von Nepal. Inwieweit - neben den finanziellen Dimensionen - eine erkaufte Besteigung auch von nicht Alpinisten noch mit dem Geist von Bergsteigen und Alpinismus vereint werden kann, soll hier nicht diskutiert werden. Die über 190 Toten am Mount Everest und die bekannte Katastrophe von 1996 geben vielleicht eine Antwort.

Weitere Informationen zum Trekking:

Peter Rotter: Nepal - Everest Treck, Trekking Reiseführer Band 4, 1. Auflage 1991, Brigitte Rotter, Eigenverlag, ISBN 3-922396-09-7

Kosten:

Träger im Khumbu-Gebiet

Die Kosten eines organisierten Trekkings über die im Link benannten Agenturen sind mit etwa 1.700 - 3.500 EURO (2003) anzusetzen. Dabei variiert der Preis entsprechend Komfort, Dauer und Schwierigkeitsgrad der Tour (z.B. inkl. Hochtourengipfel mit Bergführer). Preiswerter lässt sich eine Besteigung eventuell organisieren, wenn man sich direkt mit einer nepalischen Trekkingagentur in Verbindung setzt. Daneben ist eine komplette Eigenorganisation mit Anmietung lokaler Träger am Flughafen Lukla problemlos möglich. Dabei ist die Erfahrung der Träger hinsichtlich der zu erwartenden Trekkingschwierigkeiten (z.B. Überschreitung schneebedeckter Pässe) zu hinterfragen.

Letzte Aktualisierung am 18.10.2024 18:14:59 Uhr