Mont Blanc (4807 m) - der höchste Gipfel der Alpen
Akklimatisierungsstouren über den Rochefort-Grat zur Aiguille de Rochefort (4001 m) und über den Cosmique-Grat
Breite: 45,86380° N
Länge: 06,96090° O
Mont Blanc (4807 m / 15774 ft)
Breite: 45,83270° N
Länge: 06,86430° O
- steigeisenfeste Bergschuhe
- Funktionsbekleidung
- Hüttenschlafsack
- Hochtourenausrüstung inkl. Klettergurt, Karabiner, Eisschraube
- Kopfbedeckung, Sonnen- oder Gletscherbrille (100% UV-Filter)
- Fleecejacke (mit Windstopper!)
- Tages-Rucksack (ca. 35 - 40 Liter)
- Sonnenschutzmittel
- Höhenkrankheit (AMS = Acute mountain sickness) bei unzureichender Akklimatisation,
- Erfrierungen bei unzureichender Ausrüstung
- Gletscherspalten
- Eis- und Steinschlaggefahr
1. Tag - 06.07.2010 Anfahrt und Überfahrt zum Refuge Torino
Nach der Abholung von Andreas erfolgt die übliche Anfahrt nach Chamonix: Von München über die Lindauer Autobahn zum Bodensee, durch die Schweiz bis Martigny. Nach der Passüberquerung des Col de la Forclaz erreichen wir nach 7,5 Stunden einen Parkplatz nahe der Seilbahn zur Aguille du Midi in Chamonix.
Schnell sortieren wir die benötigte Kleidung und Ausrüstung für die nächsten Tage und fahren kurze Zeit später mit der Seilbahn zur Aiguille du Midi hoch. Aufgrund der hohen Temperaturen an diesem Nachmittag verzichten wir auf die Querung des Glacier du Geant im aufgeweichten Schnee und nutzen die Seilbahn zur Pointe Heilbronner auf der italienischen Seite des Mont Blanc Massivs. Durch tiefen Sulzschnee steigen wir in wenigen Minuten zum Refuge Torino ab, wo wir uns für die nächsten zwei Nächte einquartieren. Am Abend leuchtet der markante Dent du Geant am Beginn des Rochefort-Grats im letzten Sonnenlicht, das Ziel der morgigen Tour.
2. Tag - 07.07.2010 Über den Rochefort-Grat zur Aigille du Rochefort (4001 m)
Ein schnelles Frühstück am nächsten Morgen um 4:00 Uhr. Schon um kurz vor fünf gehen wir über den Glacier du Geant in Richtung des Dent du Geant. Auf der Höhe der Aiguilles Marbrees erstrahlt der Mont Blanc in der aufgehenden Sonne. Über den in der Nacht gut durchgefrorenen Firn nähern wir uns in der Pfadspur - zuerst langsam ansteigend - dem Unterbau des Aiguille du Geant. Wir erreichen ein Eiscouloir, welches stetig aufsteilend (bis etwa 45°) nach etwa 80 Höhenmetern eine Schulter erreicht. Ohne richtige Höhenanpassung bringt dieser Anstieg Kreislauf und Atmung richtig in Schwung.
Auf der Schulter nach rechts wendend wird eisdurchsetztes Blockgelände erreicht, welches nordöstlich in Richtung der Südflanke des Dent du Geant ansteigt. Eine letzte Querung unter einigen Felstürmen leitet uns etwa 2 Stunden nach Tourbeginn auf den sogenannten "Brotzeitplatz": Der Blick wechselt zwischen den steilen Platten des Dent du Geant und dem überwechteten Gratverlauf des Rochefort-Grates. Nach einer kurzen Rast geht es weiter:
Eine scharfe Firnschneide - manchmal nur 20 cm breit - stellt den Beginn des Rochefortgrats dar. Nach beiden Seiten steil abfallend bildet dieser Grat die Grenze zwischen Frankreich und Italien und stellt bei guten Verhältnissen ebenso eine Traumtour für jeden Tourengänger in der Mont Blanc-Gruppe dar. Wechten und Eisbalkone erfordern eine sorgsame Spurwahl. Einer existierenden Spur sollte man hier nicht unbesehen folgen. Etwa 40 Minuten dauert der Weg über diesen Grenzgrat, dann ist nach einem steilen Abstieg in ein Joch die Westflanke der Aiguille du Rochefort erreicht. Etwa 60m sind hier zu ersteigen, wobei die Routenführung im Fels erkennbar auch durch einzementierte Sicherungshaken "markiert" ist. Die letzten Meter leiten unschwierig auf den Gipfelgrat der Aiguille de Rochefort, welcher etwa 1,5 Stunden nach Beginn des Rochefort-Grates erreicht wird.
Die Aussicht auf das hinter uns liegende Gratstück mit dem am Anfang stehenden Dent du Geant ist beeindruckend.
Nach eine kurzen Rast geht es wieder zurück: Der Einfachheit halber seilen wir die Westflanke der Aiguille du Rochefort ab, wobei auf im Aufstieg befindliche Seilschaften geachtet werden muß. Die Firnschneide des Grenzgrates ist schon leicht aufgeweicht aber noch gut gangbar. Trotzdem ist es manchmal ein etwas mulmiges Gefühl, wenn man der über den Wechten und Eisbalkonen führenden Spur folgt.
Beim Erreichen des sogenannten "Brotzeitplatzes" legen wir in der Sonne eine Mittagspause ein und schauen den Kletterern in den Felsplatten der Dent du Geant zu.
Eine Stunde später beginnen wir den Rückweg zum Refuge Torino: Über eine Variante des Zustiegsweges vermeiden wir zwar das im Aufstieg benutzte Eiscoloir, die teilweise losen Felsen dieser kaum weniger steilen Fels- und Geröllflanke erfordern jedoch einen vorsichtigen Abstieg.
Auf dem flachen Gletscherplateau des Glacier du Geant legen wir ein zügiges Tempo vor, um der Mittagswärme schnell zu entgehen. Im Refuge Torino verbringen wir dann einen entspannenden Nachmittag und Abend.
3. Tag - 08.07.2010 Wechsel zur Cosmique-Hütte und über den Cosmique-Grat
Wiederum stehen wir um kurz vor 5:00 Uhr "auf dem Eis" vor dem Refuge Torino. Mit unseren kompletten Gepäck wollen wir über den Glacier du Geant zum Refuge des Cosmiques wechseln. Die knapp 5 Kilometer Luftlinie werden auf dem teilweise von Spalten durchzogenen Gletscher natürlich etwas länger. Zumeist ist eine gute Spur auf dem Gletscher vorhanden. Auch wir nutzen diese "Autobahn" Richtung Nordwest. Anfangs steigt man etwa 200 Höhenmeter über den Gletscher ab, bis in einer Gletschermulde eine Spaltenzone erreicht wird. Vorsichtig queren wir diese Bruchzone, schmale Spalten werden überschritten, um die groβen "Löcher" windet sich die Spur mit einigen S-Kurven herum. Hinter der Spaltenzone beginnt der eigentliche Aufstieg zum Col du Midi: Etwa 500 Höhenmeter ansteigend über eine vermeintlich spaltenfreie, makellose Firnfläche. In gleichmäβigem Tempo steigen wir der langsam näher kommenden Linie des Sonnenlichts entgegen, während die Gipfel des Mont Blanc-Massivs bereits im frühen Sonnenaufgang erstrahlen. Dann stehen auch wir im Morgenlicht und erblicken vor uns das Refuge des Cosmique sowie den davon nach rechts zur Aiguille du Midi ansteigenden Cosmique-Grat.
Zwei Stunden nach dem Start am Refuge Torino steigen wir den "Hüttenhang" am Refuge des Cosmiques hoch. An der Rezeption der morgendlich leeren Hütte sichern wir uns ein Lager für die kommende Nacht und verstauen einen Teil unserer Ausrüstung. Mit leichtem Gepäck wollen wir - nach kurzer Rast - den Cosmiques-Grat zur Aiguille du Midi begehen:
Bei perfektem Wetter queren wir in wenigen Minuten zur Biwakunterkunft Abri Simond auf 3600 m hinüber. Rechts der Gratschneide steigen wir über eine verschneite Rinne in kombiniertem Gelände empor. In der Sonne ist der warme Granit angenehm zu greifen, so daβ wir zügig den ersten Turm erreichen. Hier wird etwa 20m zu einem sandigen Band abgeseilt. Schräg steigen wir weiter durch das kombinierte Gelände Richtung des zweiten Turms auf, der rechts umgangen wird. Wir erreichen ein paar waagerechte Bänder, die zu einer glatten Granitplatte führen. Ein feiner Riss mit einer einzelnen Drahtschlinge in der Mitte leitet schräg hinauf. Andreas steigt schnell hoch, dann bin ich an der Reihe. Deutlich sind die Einkerbungen der Steigeisen in der Granitplatte zu sehen und dienen als Steighilfen. Trotzdem brauche ich einmal kurz Zug von oben, bis ich die 7 m (Schwierigkeit 4b) überklettert habe.
Kurz darauf wechseln wir auf die schattige Westseite des Grates: Ein atemberaubender Tiefblick auf das 2700m tiefer Chamonix entschädigt für den hier frostig kalten Fels.
Wir sind in Sichtweite der Gipfelterrasse der Seilbahnstation und werden von etwa 50 zumeist japanischen Touristen auf den letzten Metern des Grates beobachtet: Nur jetzt nicht blöd stolpern! Von den letzten Felsen steigen wir 4 Meter ab, dann geht es mittels Eisenleiter 5 Meter an der Aussenmauer des Gebäudes hoch und wir können das Geländer der Gipfelterrasse übersteigen. Etwa 2 Stunden haben wir für den Aufstieg vom Refuge des Cosmiques benötigt.
Hier liegt sogar eine Stahlplatte, auf der wir die Steigeisen abnehmen können, ohne die Holzbohlen zu beschädigen. Danach bahnen wir uns den Weg durch die Touristenmassen und steigen noch kurz auf zur obersten Aussichtsterrasse empor.
In der Snack-Bar der Seilbahnstation gibt es ein Mont-Blanc-Bier zur Belohnung. Danach geht es über den Nordostgrat von der Aiguille du Midi herab und wir queren auf dem Normalweg zum Refuge des Cosmiques zurück.
Für den nächsten Tag planen wir den Aufstieg zum Mont Blanc. Gegen 1:00 Uhr Früh soll es Frühstück geben. Wir nutzen den Nachmittag zur Vorbereitung der benötigten Ausrüstung und zur Entspannung. Am Abend gibt es noch ein gutes Menue in der mittlerweile vollen Hütte, danach beginnt die kurze Nachtruhe.
4. Tag - 09.07.2010 Aufstieg auf den Mont Blanc (4807 m)
Aufstehen um 01:00 Uhr: Wir sind nicht die Ersten. Im Treppenhaus zum Speisesaal stauen sich die Bergsteiger wie auf einer Treppe im ausverkauften Olympiastadion. Dazwischen wird Ausrüstung sortiert und angelegt. Routiniert arbeitet das Personal in der Küche der Cosmique-Hütte, dementsprechend schnell löst sich der Stau auf und jeder bekommt ein gutes Frühstück.
Nach dem Anlegen der letzten Ausrüstung stehen Andreas und ich um 1:47 Uhr vor der Hütte und beginnen im kalten LED-Licht unserer Stirnlampen mit dem steilen Abstieg in den Col du Midi, der in wenigen Minuten erreicht wird. Vor uns zieht eine LED-Kette die Flanke des Mont Blanc du Tacul hoch. Da sind wohl einige ohne Hüttenfrühstück aufgebrochen. Es sind angenehme Temperaturen, zwar unter Null Grad Celsius aber ohne Wind. Schon auf dem Col du Midi überholen wir ein paar Seilschaften, unsere zwei Akklimatisierungstouren machen sich positiv bemerkbar. Dann steilt sich die Flanke auf, ein Überholen ist jetzt nicht mehr möglich. In der Spur geht es langsam in Serpentinen hoch. Genau hier sind vor zwei Jahren 8 Bergsteiger von einer Eislawine verschüttet worden. Doch wohin sollten wir in der dunklen Nacht auch ausweichen, wenn man eine Lawine kommen hört aber nicht sieht?
Dreimal werden im Aufstieg Gletscherspalten relativ einfach überwunden, die Schneebrücken sind gut durchgefroren oder die Spalte ist an den Übergangsstellen mit Lawinenresten verfüllt.
Gegen 3:00 Uhr erreichen wir die Schulter des Mont Blanc du Tacul. Vor vier Jahren sind wir hier an einem heißen Sommertag zum Gipfel abgebogen. Heute gehen wir direkt weiter Richtung Mount Maudit während andere Seilschaften hier eine erste Pause einlegen. Wir gehen nun eben, dann sogar leicht absteigend in einem groβen Rechtsbogen weiter. Ganz langsam lassen erste Konturen auch den beginnenden Morgen erahnen. Das Gelände fällt mittlerweile nach rechts steil ab und unsere Spur gewinnt wieder an Höhe. Hinter ein paar Seracs beginnen Serpentinen, die steil nach oben führen, wir befinden uns unterhalb des Col du Mount Maudit. Entlang des Bergschrundes geht es noch einige Meter fast waagerecht nach Westen, bis eine Übergangsstelle erreicht wird: Hinter der etwa 1 m breiten Spalte ist ein deutlicher Tritt in der Eiswand ausgearbeitet. Darüber zieht sich eine Firnrinne Richtung Schulter hoch. Ein kleiner Stau von zwei vor uns gehenden Seilschaften hat sich hier gebildet. Nach ein paar Minuten steigt Andreas über die Spalte hoch und klettert zu einer Sicherungsmöglichkeit an ein paar Felsköpfen etwa 50 Meter weiter auf. Ich folge: Ein Tritt in die Stufe und ein Zug am Pickel bringen mich in die Steigrinne. Etwa 60 cm tief ist die Aufstiegsspur in den Firn der etwa 55° steilen Flanke "gefräst". Am Grund glänzt glashartes Blaueis, was ein konzentriertes Setzen der Steigeisen verlangt. Nach ein paar Metern spreize ich mit den Frontalzacken links und rechts in den harten Firnwänden empor, eine deutlich kraftsparendere Variante. Als ich Andreas erreiche, geht es schnell nochmals 20 Meter höher, wo wir dann gegen 5:10 Uhr die Schulter des Mont Maudit auf etwa 4350m erreichen.
Im Verlauf des letzten Anstiegs ist es so hell geworden, dass wir die Stirnlampen ausschalten können. Wir wollen noch die steilen Westflanken des Mont Maudit queren, bevor wir eine Rast einlegen. Leicht absteigend geht es entlang der Hanglinie Richtung Süden, das Gelände ist dabei rechts der guten Firnspur steil abfallend.
Hinter einer gut zu querenden Spalte verflacht das Gelände zum Col de la Brenva (4320 m). Mit deutlichem Abstand zu den riesigen Wechten über der Brenva-Flanke des Mont Blanc wendet sich die Spur Richtung des Gipfelaufbaus. Während es bisher eher windstill war, weht hier ein eiskalter Wind. Wir nutzen unsere erste groβe Pause, um uns den kälteren Bedingungen anzupassen.
Die letzten knapp 500 Höhenmeter liegen vor uns, der Gipfelaufbau des Mont Blanc erstrahlt freundlich im Licht der aufgehenden Sonne. Technische Schwierigkeiten sind jetzt kaum noch zu erwarten. Insbesondere in steilen Passagen muβ ich aber das Gehtempo - der bedeutenden Höhe entsprechend - reduzieren. Die erste Steilpassage verläuft links der Felsen der Mur de la Côte in einigen steilen Firnserpentinen. Danach können wir einige Minuten in kaum ansteigenden Gelände weiter gehen.
Wir kommen an den letzten Anstieg: Es geht nun in endlosen Serpentinen den steiler werdenden Firnhang empor. Wir nähern uns dem Gipfel des Mont Blanc von Norden. Von rechts sehen wir die Seilschaften auf dem Normalanstieg den Bosses-Grat emporsteigen. Nochmal eine kurze Rast und einen Energieriegel, der Endspurt kann beginnen.
Von oben kommen die ersten der morgendlichen Frühstarter herunter, es kann nicht mehr weit sein. Wieder einige Serpentinen im steilen Firn, dann höre ich Stimmen vor mir: Der Hang lehnt sich zurück und wir steigen die letzten fünf Höhenmeter zu dem von West nach Ost verlaufenden breiten Firnsattel des Mont Blanc-Gipfels hinauf.
7:22 Uhr, keine 6 Stunden nach dem Aufbruch stehe ich erstmals auf dem Gipfel des Mont Blanc (4807 m). Im dritten Anlauf erfüllt sich endlich der seit 20 Jahren gehegte Traum einer Besteigung des höchsten Alpengipfels.
Die Sicht ist deutlich schlechter als an den vergangenen Tagen: Eine Art Grauschleier liegt in der Luft und verwehrt den klaren Blick in den weiten Alpenraum.
Nach den obligatorischen Gipfelfotos gibt es einige Aufnahmen der umliegenden Gipfel und Grate. Da auch Andreas den Normalanstieg auf den Bosses-Grat nicht kennt, steigen wir ein Stück den hier aufsteigenden Seilschaften entgegen, um einen Eindruck dieses Aufstiegsweges zu erlangen.
Während die Aufsteigenden aus unserer Richtung eher ruhige Freude ausstrahlen herrscht bei den "Gipfelsiegern" des Normalweges fast ausgelassene Partystimmung, welche teilweise etwas ausartet.
Nach etwa 30 Minuten beginnen wir den Rückweg Richtung Refuge des Cosmiques. Wir wollen unbedingt dem tiefen, kraftraubenden Firn der Mittagshitze ausweichen. Zudem wollen wir noch die Seilbahn an der Aiguille du Midi erreichen. Wir steigen groβteils in gerader Linie Richtung Col de Brenva ab. Wir folgen der Firnspur zurück zur Schulter des Mont Maudit. Hier kommen wir in einen Stau: Absteigende und immer noch aufsteigende Seilschaften "streiten" sich um die Aufstiegsrinne. Wir seilen ein paar Meter daneben ab, verlieren aber trotzdem etwas Zeit an der Randkluft.
Danach steigen wir die Spur in der Steilflanke am Mount Maudit ab und queren zügig unter den - beim Aufstieg in der Nacht kaum sichtbaren - Seracs durch.
Im flachen Gelände, kurz vor den 50 Höhenmetern Gegenanstieg zur Schulter des Mont Blanc de Tacul legen wir nochmals eine Rast ein.
Der Abstieg in der Flanke des Tacul ist deutlich einfacher und rascher als vor vier Jahren: Immer noch ausreichend fester Firn, nur wenige zu umgehende Spalten und eine direktere Linie leiten in knapp 30 Minuten hinunter zum Col du Midi. Hier sehen wir, dass im Verlauf der Nacht eine Eislawine nut wenige Meter vor der Aufstiegsspur ausgelaufen ist. Glück für die, welche zu dieser Zeit hier unterwegs waren, es ist nichts passiert.
Beim letzten Anstieg zum Refuge des Cosmiques, welches wir gegen 11:50 Uhr erreichen, merke ich dann doch die Anstrengungen der letzten zehn Stunden.
In der Hütte packen wir den Rest unserer Ausrüstung zusammen und feiern den Erfolg mit einer Dose Cola. Dann steigen wir die steilen 250 Höhenmeter zur Seilbahnstation an der Aiguille du Midi empor. Nach Ablegen der Steigeisen und des Gurtzeugs fahren wir sofort nach Chamonix runter.
Etwas ausserhalb des Ortes mieten wir uns in einer kleinen Bergsteigerunterkunft ein und geniessen die Dusche.
Am Abend essen wir in einem Restaurant in der Fuβgängerzone und sehen weit über uns die Firnkuppel des höchsten Alpengipfels leuchten. Fast unwirklich, dass wir nur wenige Stunden vorher dort oben gestanden sind.
5. Tag - 10.07.2010 Heimfahrt
Aufgrund der tagsüber sehr hohen Temperaturen beginnen wir unsere Heimfahrt sehr früh: Bereits um 06:30 Uhr fahren wir von Chamonix Richtung Col de la Forclaz. Auf der Schweizer Autobahn legen wir kurz vor dem Genfer See eine Frühstückspause ein. Danach geht es in einem Rutsch zurück nach Oberbayern.
Diskussion:
Ist der Mont Blanc auch der höchste Berg von Italien?
Weiterhin gilt der exakte Grenzverlauf auf dem Mont Blanc als ungeklärte Gebietsstreitigkeit zwischen Frankreich und Italien.
Siehe hierzu: Grenzverlauf auf dem Mont Blanc
Ich sehe mit dem Gipfel des Mont Blanc den höchsten Punkt beider Länder als erreicht an (italienische Auslegung), unser kurzer Abstieg am Bosses-Grat hat uns aber auch dem - nach französischer Auffassung - dort gelegenem höchsten Punkt Italiens bis auf wenige Meter angenähert.
Karte:
Mont Blanc - Gruppe: IGN France,
Carte de Randonnée CHAMONIX / Massif du Mont Blanc, 3630 OT,
1:25000, Ausgabe 2002
Letzte Aktualisierung am 11.01.2023 18:00:34 Uhr
© J. Marretsch 2004 - 2024