Nevado de Toluca (4691 m) - Gratwanderung auf den vierthöchsten Berg von Mexiko
Der ursprüngliche Name des Nevado de Toluca lautet Xinantécatl

Breite: 19.09500° N
Länge: 100.7175° W
05.12.2013 - Am Krater des Nevado Toluca
Nach einer etwa 1 Stunde dauernden Anfahrt von unserem Hotel in Toluca erreichen meine Bergkamerad Heiko und ich den kleinen
Parkplatz am Ende der Straße zum Nevado de Toluca. Auf stolze 4120 Meter mühte sich unser kleiner Mietwagen hoch, in den heimischen Alpen ein
unmögliches Unterfangen.
Eine kleine Gruppe mexikanischer Sportstudenten nutzt den ehemals bis in den Krater hinein führenden Fahrweg zum Höhentraining. Wir wollten
es etwas gemächlicher angehen: Vom Parkplatz geht ein guter Pfad direkt auf den hier nur etwa 100 Meter höher liegenden Kraterrand zu, den wir nach etwa
20 Minuten erreichen. Wir blicken in den schönen, von 2 Seen bedeckten Kraterboden dieses Vulkans. Zwischen dem Lago de Luna und dem
etwas größeren Lago de Sol befindet sich ein markanter Lavadom, welcher wie ein Sektkorken auf dem aus der Tiefe aufsteigenden Magmaschlot
sitzt.
Wir steigen zum Kraterboden runter und queren diesen am Lavadom vorbei zur gegenüberliegenden Seite. Dort beginnt auf markantem Weg
der Aufstieg zum südlichen Kraterrand und dem dort liegenden höchsten Punkt Pico de Fraile. Gleichmäßig steigen wir aufwärts, die Höhe
macht sich bemerkbar. Der Pfad wird schmaler und im Bereich des Kraterrandes felsiger. Wir erreichen den oberen Kraterrand, dessen Zinnen vielfach
nur aus geschichtetem losen Blockwerk bestehen. Heiko folgt den sichtbaren Steigspuren und findet einen gut zu gehenden Weg Richtung Gipfel.
Mehrfach werden kleine Zinnen oder Vorgipfel überschritten oder umgangen, dann sehen wir den markanten Gipfelaufbau des Pico de Fraile. Nochmals
steil auf teilweise lockeren Blockwerk steigend erreichen wir nach etwa 2 Stunden den kleinen Gipfel. Die Rundumsicht ist beeindruckend: Im Südosten sind
die Stadtgebiete von Toluca zu sehen, im Nordwesten breitet sich eine bewaldete und kaum besiedelte Hügellandschaft aus. Die beiden noch vor etwa
einer Stunde im Osten sichtbaren 5000er Popocatépetl und Izztacihuatl sind aufgrund aufkommender Quellwolken leider nicht mehr zu sehen.
Da am Gipfel kaum Platz für eine Gipfelbrotzeit ist, geht es nach wenigen Minuten weiter. Wir überschreiten den Gipfel und steigen in wenigen Minuten
in einen markanten Sattel im Gratverlauf ab. Interessant wäre von hier die Durchführung einer kompletten Überschreitung der Kraterrunde. Aufgrund
nur unzureichender Informationen über die Anforderungen möglicher Kletterstellen verzichten wir auf diese Option. Nun steigen wir zügig über eine
markante Schuttreise wieder zum Kraterboden hinunter. Im Uhrzeigersinn folgen wir einem schmalen Pfad am Ufer des Lago de Sol. Beide Seen im
Krater des Nevado de Toluca werden durch die vulkanische Bodenaktivität noch so stark erwärmt, dass sie auch bei winterlichen Frostperioden nicht
zufrieren.
Wir steigen im Südosten des Kraters wieder auf und erreichen auf der Kraterhöhe die am Morgen vom Parkplatz gewählte Aufstiegsroute. In wenigen Minuten erreichen wir nach dieser etwa 5 Stunden dauernden Tour unseren Mietwagen.
- Berg- oder Trekkingschuhe
- Teleskopstöcke
- Funktionsbekleidung mit Regenschutz
- Kopfbedeckung, Sonnen- oder Gletscherbrille (100% UV-Filter)
- Fleecejacke (mit Windstopper!)
- Tages-Rucksack (ca. 35 Liter)
- Sonnenschutzmittel
- Karte, Kompaß, GPS-Gerät
- Verletzungsgefahr im unwegsamen Blockgelände
- Orientierungsvermögen bei schlechter Sicht erforderlich!
Letzte Aktualisierung am 26.11.2023 17:22:23 Uhr
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