Schesaplana (2964 m) - der höchste Gipfel des Rätikons
Ein Klassiker im Vorarlberg

Länge: 9.707428° O
Ab Hütte gekennzeichneter Steig zur Schesaplana (weitere 2 Stunden).
22.08.2015 Aufstieg zur Douglass Hütte
Mit Bergkameradin Monika
treffe ich nach etwa 4 Stunden Anfahrt im Brandnertal ein. Wir haben genügend Zeit, so dass wir auf
die Fahrt mit der Lünersee-Seibahn verzichten. Der Steig über den sogenannten "Bösen Tritt" führt
in zumeist gemächlicher Steigung die etwa 400 Höhenmeter zur Mauerkrone der Lünersee-Staumauer hinauf.
Eine etwa 100 Meter lange Passage sollte aber aufgrund von ausgeschilderter Steinschlaggefahr zügig überwunden
werden.
43 Jahre nach einem Familienurlaub mit meinen Eltern stehe ich nach etwa 60 Minuten Aufstieg wieder auf der Staumauer des Lünersees. In der hier stehenden Douglass Hütte beziehen wir die reservierten Plätze im Lager.
Als gegen 15:00 Uhr die Tagestouristen mit der Seilbahn ins Tal "geschaufelt" werden, wird es ruhiger. In der Berghütte wird den Übernachtungsgästen ein 3-Gang-Menü serviert. Genug Energie für die Tour am folgenden Tag.

23.08.2015 Besteigung der Schesaplana
Der Tag beginnt mit dem guten Frühstücksbuffet auf der Douglass Hütte. Doch bevor die Seilbahn die
Tagestouristen auf die Staumauer transportiert, beginnen wir die Tour zur Schesaplana.
Für etwa 15 Minuten gehen wir entgegen dem Uhrzeigersinn den Uferweg entlang. An einer Beschilderung
beginnt der Aufstieg zur Totalp Hütte. Ein schottriger Pfad leitet langsam Höhe gewinnend entlang
des Berghangs nach Westen. In einem größeren Kareinschnitt wird in engen Serpentinen aufgestiegen, die
links sichtbaren Drahtseile der Lastenseilbahn weisen die Richtung zur Hütte. Als der obere Rand des
Kareinschnitt erreicht wir, liegt die Hütte kurz vor uns.
Wenige Minuten später belohnen wir uns auf der Hüttenterrasse für die ersten 400 Höhenmeter.
Von der Hütte leicht absteigend folgen wir dem jetzt blau-weiss (Alpiner Steig) markierten Pfad weiter
nach Westen. Der Gipfel der Schesaplana befindet sich noch in einer grauen Wolke. In einem blockigen
Kalksteingelände beginnt der eigentliche Aufstieg, wobei der Steig immer deutlicht markiert und nie schwierig
ist.
Etwa 50 Minuten nach der Totalp Hütte schwenkt der Steig entlang eines Bergrückens nach Norden.
Teilweise steiler aufsteigend erreichen wir eine große Karmulde südlich des Gipfels. Das Gestein hat sich
verändert: Der grauweiße Kalkstein wird jetzt von braun-schwarzen kleinbröseligen Schiefern abgelöst.
Der natürlichen Schichtung folgend wird in einem aufsteigendem Linksbogen der Südgrat der Schesaplana
erreicht, an dem eine Eisentafel die Schweizer Grenze markiert. Links der Gratschneide wird über schweizer
Gelände in weiteren 5 Minuten der von einem großen Kreuz markierte Gipfel des höchsten Berg von
Vorarlberg erreicht.
Nach vier Wochen Sommerhitze erscheinen die nur 4°C am Gipfel zuerst als willkommene Abwechslung. Der steife
Südostwind von etwa 40 km/h und der resultierende Winchill läßt den Aufenthalt am Gipfel dann schnell
ungemütlich werden. Die geplante Gipfelrast wird verschoben, da die dunklen Wolken auch Niederschläge
erwarten lassen.
Zügig beginnen wir nach ein paar Gipfelbildern den Abstieg zum Lünersee. Im ersten Teil des Abstiegs kommt uns die Masse der Tagestouristen entgegen, die den Aufstieg am Morgen mit der Seilbahn begonnen haben. An der Totalp Hütte vorbei steigen wir zum Seerundweg ab, an dem die Gipfelrast nachgeholt wird.
Nach der Pause beginnen wir kurz vor der Douglass Hütte den Abstieg über den "Bösen Tritt" zum Talparkplatz, den wir gegen 14:00 Uhr erreichen.
021 / Feldkirch - Vaduz
ISBN 3-85491-023-1
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Letzte Aktualisierung am 11.01.2023 18:52:00 Uhr
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