Suur-Munamägi (318,1 m) - der Gipfel von Estland
Die höchste Erhebung im Baltikum

Länge: 27,06052° O
1. Tag: 12.03.2011
Nach der Fluganreise von München
über Frankfurt treffe ich gegen 14:00 Uhr Ortszeit
am Flughafen der lettischen Hauptstadt Vilnius ein.
Nach der Übernahme des Mietwagens führt mich die
Fahrt Richtung Nordost: Einige Minuten geht es über grobe
Kopfsteinpflasterstraβen von Vilnius, dann wird
eine breite Ausfallstraβe erreicht. Dieser Straβe A2
(E77) folge ich die nächsten 212 Kilometer. Bis zum
Wintersportort Sigulda noch vierspurig ähnelt die
Straβe einer gut ausgebauten deutschen Landstraβe.
Vorbei an endlosen Birkenwäldern, vereinzelten
Gehöften und einigen wenigen Ortschaften fahre ich durch
den winterlichen Osten Lettlands. Die Grenze nach
Estland wird überquert, knapp 2 Kilometer vor der
russischen Grenze biege ich nach Nordwesten (Strasse Nr. 2)
ab. Nach weiteren 30 Kilometern erreiche ich in der
beginnenden Dämmerung die Kreisstadt Vöru, wo
ich eine Unterkunft reserviert habe. Ein kurzer Stadtrundgang
und ein Abendessen in einem kleinen estnischen Restaurant
beenden den Tag.
2. Tag: 13.03.2011
Der Tag beginnt mit einem weiteren Rundgang durch die Stadt und einem Blick auf die Eisfischer auf der Eisfläche des am Stadtrand gelegenen Tamula-See.
Nach dem Frühstück beginne ich meine Anfahrt zur
ersten Gipfeltour. Es sind nur etwa 17 Kilometer von
Vöru nach Süden in das Hügelland bei der
Ortschaft Haanja. Doch es geht nun über zwar
geräumte, aber durchgehend Schnee bedeckte
Nebenstraβen. Bereits ab Vöru ist die Anfahrt
zum höchsten Gipfel Estlands, dem
Suur-Munamägi (dt. "Groβer Eierberg"),
ausgeschildert. Im Zentrum von Haanja stelle ich den
Mietwagen ab und beginne meine "Bergtour": Weiter auf der
Hauptstraβe gehe ich noch etwa 400m nach Süden. Ein
Feldweg führt nach links. Der Waldrand ist nach kurzer
Strecke erreicht. Kurz darauf zweigt nach rechts (Süden) ein
Weg ab, der als "Aufstieg zum Turm" beschildert ist. Nur wenige
hundert Meter steige ich im mit Schnee bedeckten Winterwald
aufwärts, dann sehe ich den Aussichtsturm, der auf einer
Lichtung stehend den höchsten Punkt von Estland und
des ganzen Baltikums markiert. Der 1939 errichtete, 2005
renovierte und über 29 Meter hohe Turm stellt den
touristischen Höhepunkt dieser Region dar.
Um 09:00 Uhr am Morgen bin ich hier allein, da im Winter der Turm nur von 12:00 - !5:00 Uhr geöffnet ist. Ein groβer Gedenkstein erinnert an die erste estnische Mount Everest Expedition von 2003.
Aus einer Art steilem Treppenaufgang im Wald tritt ein älterer Mann hervor, der sich als Wärter des Aussichtsturms entpuppt. Der er vor Öffnung des Turms die Aussichtsplattform von Neuschnee säubern muβ, darf ich ihn nach oben begleiten. Aufgrund des Hochnebels ist die Aussicht über das winterliche Hügelland nicht sehr ergiebig, so daβ ich nach wenigen Minuten wieder absteige.
Kurze Zeit später kehre ich gemächlich über die Aufstiegsroute nach Haanja zurück.
Mein nächstes Ziel ist der höchste Berg von Lettland (Gaizinkalns), den ich in etwa 2,5 Fahrstunden erreichen will.
Letzte Aktualisierung am 11.01.2023 18:00:18 Uhr
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