Carrauntoohil (1039 m) - der höchste Berg von Irland
Caher (1001 m) - der dritthöchste Gipfel
1001 m (3284 ft), Caher
Breite: 51,99952° N
Länge: 9,74266° W
Mit dem Mietwagen erreichen wir von unserem Bed & Breakfast (B&B) in Killarney in etwa 40 Minuten den Parkplatz, wo unsere Tour beginnt. Aufgrund der für Irland untypischen stabilen Schönwetterlage erleichtern wir die Rucksäcke noch um etwas überflüssige Ausrüstung, dann gehen wir los.
Nach dem Weidegatter folgen wir dem gut sichtbaren Wanderweg ins das Tal des Hags Glen mit dem kleinen Gaddagh River. Nach etwa 15 Minuten ist erstmals im rechten Talschluss der Carrauntoohil zu sehen. Links vom Gipfel ist am tiefsten Punkt des Kammes die Aufstiegsroute der Devils Ladder - eine steile Schotterrinne - als graue Linie im ansonsten dunklen Gestein zu erkennen.
Doch zuerst geht es in nur geringer Steigung tiefer in das einsame Tal hinein. Nach etwa 75 Minuten folgen wir einem schwach ausgeprägten Höhenrücken zwischen zwei kleinen Karseen (Lough Calee und Lough Gouragh). Der Weg wird nun steiler und steiniger. Immer näher kommen wir zum Felsriegel, der den Talschluss bildet und gewinnen an Höhe. Am unteren Ende der Devils Ladder besteht diese aus groben Stein- und Blockwerk, durch das Wasser aus einer Quelle der Devils Ladder flieβt.
Die Verhältnisse sind heute optimal: mit Ausnahme des Bachbettes trockener, fester und gutgriffiger Untergrund führt in schwach ausgeprägten Serpentinen empor. Bei Nässe oder starkem Regen ist diese Rinne aber für "Normalwanderer" nicht zu empfehlen oder sogar als gefährlich zu bezeichnen.
Nach etwa 45 Minuten erreichen wir über eine steile und etwa 3 Meter breite Rinne den oberen Ausstieg der Devils Ladder bei etwa 690 m üNN (51,99279° N / 9,73778° W). Ein Steinmann markiert den Einstieg in die Devils Ladder von oben. Ringsum eine sanft gewellte, grasbewachsene Hochfläche. Nach Rechts steigt ein breiter Höhenrücken zum Gipfel des Carrauntoohil auf. Gut erkennbare Steigspuren und Steinmänner führen durch den felsigen Gipfelbereich. Nach weiteren 40 Minuten gelangen wir zum groβen Gipfelkreuz von Irlands höchstem Berg.
Eine schöne Rundumsicht über die Macgillycuddys Reeks, im Norden bis zur Atlantikküste an der Dingle Bay belohnt uns für den Aufstieg. In den Tälern schimmern dunkel die kleinen Karseen im Hags Glen und Goomloughta Glen. Während nach Nordwesten der zweithöchste Berg Irlands (Beenkeragh, 1010 m) nur über einen ausgesetzten und teilweise brüchigen Felsgrat erreicht werden kann, verlockt der dritthöchste Berg Irlands (Caher, 1001 m) im Südwesten noch zu einem kurzen Besuch.
Nach einer kurzen Gipfelrast folge ich einer bequemen Steigspur entlang der breiten Kammlinie der Macgillycuddys Reeks. Während der Grat in grasbedecktem Wiesengelände zumeist nicht allzu steil nach Süden absinkt, bricht der Grat teilweise schroff und senkrecht nach Norden ins Goomloughta Glen ab. Bei Gegenverkehr ist Vorsicht geboten. Nach etwa 20 Minuten erreiche ich die Gipfelkuppe des Caher. Heute herrscht irland-untypischer Wanderbetrieb. Ein Mann der Bergwacht Kerry klärt mich über das Event auf: Jeweils Teams aus 4 Personen wollen an diesem Wochenende möglichst viele Höhenmeter absolvieren, die dann von Sponsoren in EURO für Obdachlose umgewandelt werden. So befinden sich nun von Westen her etwa 250 mehr oder minder bergtaugliche Personen auf einer von der Bergwacht unterstützten und gesicherten Charitytour.
Da ist mir der deutlich schwierigere aber einsamere Anstieg über die Devils Ladder lieber. Ich quere vom Caher über die weiten Wiesenflächen zum Steinmann am Eingang der Devils Ladder hinüber, wo meine Frau wartet. Dieser Abstieg erfordert nochmals etwa 30 Minuten Vorsicht und Konzentration. Einige andere Wanderer befinden sich in der Schuttrinne, so dass möglichst keine Steine ins Rutschen gebracht werden sollen. Am unteren Ende des Felsriegels treffen wir wieder auf dem durch das Hags Glen heraufziehenden Wanderweg. Gemütlich folgen wir den Weg talauswärts, wo wir an der kleinen Schaffarm wieder unseren Mietwagen erreichen.
- Wander- oder Trekkingschuhe
- evtl. Teleskopstöcke
- Tourenhose und Anorak (Regenschutzbekleidung)
- (Tages-) Rucksack
- Ordnance Survey Ireland,
Discovery Series 78: Kerry 1:50000 - Bernhard Irlinger: Wanderwege in Irland,
Bruckmann - Verlag, München 1992, ISBN
3-7654-2464-1
Letzte Aktualisierung am 11.01.2023 18:01:02 Uhr
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